ÖBV–Via Campensina Austria || Vorbereitung und Durchführung einer internationalen Tagung zur Saatgutthematik (Förderzeitraum: 2010) || Die EU-Kommission überarbeitet zurzeit das EU-Saatgutverkehrsrecht. Dieses Recht hat Auswirkungen auf alle in Landwirtschaft und Gartenbau tätigen Menschen und – über die auf den Markt kommenden Produkte – auch auf die Konsumenten. Es regelt, welche Kulturpflanzen gezüchtet, angebaut und vermarktet werden dürfen sowie die Erhaltung und (freie) Nutzung des Saatguts in Zukunft. Bereits jetzt zeichnet sich ab, dass die international tätigen Saatgut- und Chemiefirmen ihre Interessen an einer weiteren Kommerzialisierung und Kontrolle des Saatgutmarktes stark in die Neugestaltung der Gesetzgebung einbringen werden. Es ist zu befürchten, dass nur noch registrierte Sorten in Verkehr gebracht werden dürfen und die bäuerliche und gärtnerische Nutzung von Saatgut stark eingeschränkt wird.
Vor diesem Hintergrund organisierte die österreichische Bergbauern und Bergbäuerinnen Vereinigung gemeinsam mit anderen Gruppen vom 25. bis 27. März 2010 in Graz eine Tagung für Organisationen und Akteure, die sich für die Erhaltung der Biodiversität in der Landwirtschaft einsetzen. Auf der Tagung wurden von den 160 aus über 20 Ländern angereisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer entsprechende Lobbying-Strategien, politische Aktionspläne und eine Deklaration („Grazer Erklärung: Freiheit für Vielfalt“) ausgearbeitet, die nach der Tagung veröffentlicht wurde. Die Stiftung GEKKO hat die Durchführung dieser Tagung unterstützt, auf der auch Fragen der Gentechnik intensiv diskutiert wurden.
Kontakt: Karin Okonkwo-Klampfer, ÖBV – Via Campesina e.V. (baeuerliche.zukunft@chello.at)