Was wir wollen
Die Stiftung GEKKO setzt sich dafür ein, dass die Verbreitung der Agro-Gentechnik und ihrer Produkte in Europa wie auch weltweit gestoppt wird. Noch werden weltweit nicht mehr als acht Prozent genmanipulierte Pflanzen angebaut, noch hat das zivilgesellschaftliche Engagement daher die Chance, diese von den meisten Menschen nicht gewollte und hochriskante Anbautechnik einzudämmen oder gar ein weltweites Verbot zu erreichen. Die Stiftung GEKKO will dazu beitragen, all jenen Menschen, die sich gegen die Gentechnik auf dem Acker und dem Teller wehren, eine Stimme zu geben und zu ihrem Recht zu verhelfen. Über 70 Prozent der deutschen Bevölkerung lehnen die Gentechnik in der Landwirtschaft ab; ähnlich hohe Zahlen liegen für Europa vor. Der Widerstand gegen die Agro-Gentechnik ist zu einer der weltweit erfolgreichsten sozialen Bewegungen geworden.
Warum wir uns engagieren
Die Stiftung GEKKO fördert die gentechnikkritische Bewegung (Aktivisten, Umwelt-, Natur- und Verbraucherschützer sowie Wissenschaftler) aus verschiedenen Gründen: Zum einen aus Sorge über die nicht vorhersehbaren und kontrollierbaren ökologischen, gesundheitlichen, sozialen und wirtschaftlichen Folgen dieser Risikotechnologie, zum anderen aber auch, weil mit der Einführung der Gentechnik für die Verbraucher die Wahlfreiheit gefährdet ist: gentechnisch veränderte Lebewesen breiten sich in der Natur unkontrolliert aus, so dass es auf Dauer keine gentechnikfreie Natur und auch keine gentechnikfreien Lebensmittel mehr geben wird. Ganz gleich, wie man die Risiken der Gentechnologie einschätzt: ein Gebot der Demokratie ist es, den Bürgerinnen und Bürgern eine Technik nicht aufzudrängen, sondern ihnen die Wahlfreiheit zu lassen.
Die Gentechnik ist eine der folgenreichsten und gleichzeitig auch unwägbarsten Innovationen der Wissenschaft. Der Mensch greift mit ihr – über die natürlichen Artgrenzen hinweg – in das Erbgut von Mikroorganismen, Pflanzen, Tieren und Menschen ein: ein Vorgang, der in der Natur und auch bei der konventionellen Züchtung von Pflanzen und Tieren nicht vorkommt.
Die Ankündigungen großer Gentechnik-Konzerne, schon bald könne mit gentechnisch veränderten Nutzpflanzen der Welthunger bekämpft, die Energieversorgung gesichert oder dem Klimawandel begegnet werden, halten einer Überprüfung nicht Stand.
Einmal in die Umwelt freigesetzt, sind Gen-Pflanzen nicht mehr rückholbar. Sie stellen eine Gefahr für das ökologische Gleichgewicht und die Gesundheit von Mensch und Tier dar. Der großflächige Anbau von Gen-Pflanzen in Nordamerika und Argentinien macht dies drastisch deutlich: höherer Pestizidverbrauch, Vergiftung von Böden, Luft und Grundwasser, Entstehung von vielfach resistenten „Superunkräutern“, Schädigung von Nützlingen wie Bienen und anderen Insekten, Verdrängung traditioneller Pflanzensorten und damit die Gefährdung der Artenvielfalt sind die Folgen.
Auch die rechtlichen Konsequenzen sind gravierend. Genmanipulierte Organismen werden patentiert und somit zum Eigentum des Patentinhabers, meist großer internationaler Agrarkonzerne. Durch Patente auf Saatgut versuchen die Konzerne, sich das Monopol über die landwirtschaftliche Produktion und Ernährung zu verschaffen. So halten die Agrarkonzerne bereits zahlreiche Patentansprüche auf unsere Hauptnahrungspflanzen und können in Zukunft diktieren, wer was zu welchen Bedingungen und Preisen anbauen und verkaufen darf. Auf diese Weise kommt es zur weiteren Monopolbildung im Bereich der Saatgut- und Pflanzenherstellung und zu einer Ausweitung der industriellen Landwirtschaft mit all ihren schädigenden Auswirkungen.
Die Stiftung GEKKO orientiert sich bei all ihren gentechnikkritischen Projekten an dem positiven Leitbild einer nachhaltigen Landwirtschaft, die unsere natürlichen Ressourcen erhält und es den Menschen ermöglicht, sich selbst zu ernähren. Studien wie der 2008 veröffentlichte Weltagrarbericht (IASSTD), an dem über 400 Wissenschaftler im Auftrag von Weltbank und UNO gearbeitet haben, zeigen eindeutig, dass der Hunger auf der Welt durch die Förderung ökologischer und bäuerlicher Wirtschaftsweisen bekämpft werden muss – und nicht durch eine weitere Industrialisierung der Landwirtschaft und durch den Einsatz der Gentechnik.
Was wir tun und wen wir fördern
- Die Stiftung GEKKO ist in drei Förderbereichen tätig: Sie unterstützt unabhängige Risikoforschung zu ökologischen, gesundheitlichen und sozialen Folgen der Gentechnik,
- Vorhaben, die der Bildung und Vernetzung der gentechnikkritischen Akteure dienen aber auch der Information und Aufklärung breiter Bevölkerungsschichten sowie
- öffentlich wirksame politische Kampagnen für den Erhalt einer gentechnikfreien Landwirtschaft.
Was die tun, die wir fördern
Instrumente der von der Stiftung geförderten Projekte sind:
- Wissenschaftliche Studien und Gutachten
- Informationsmaterialien (Flyer und Broschüren)
- Öffentliche Vortragsveranstaltungen und Konferenzen
- Workshops und interne Vernetzungstreffen
- Webportale und Kampagnen im Internet
- Öffentliche und bürgernahe Aktionen
Die Projekte der Stiftung GEKKO werden in der Regel von zivilgesellschaftlichen Gruppen (darunter Landwirte, Umwelt- und Naturschützer, Verbraucherschützer) und kritischen Wissenschaftlern durchgeführt. Sie wenden sich jedoch nicht nur an Fachleute oder unmittelbar von der Gentechnik Betroffene, sondern generell an interessierte Bürgerinnen und Bürger (darunter speziell auch Lehrer und Schüler) sowie an die Medien. Ziel der meisten Vorhaben ist es, auch die politischen Meinungsbildungs- und Entscheidungsprozesse in Berlin und Brüssel mit zu beeinflussen.
Wo wir fördern
Geografisch liegt der Schwerpunkt der Förderung auf Projekten in
Die Stiftung GEKKO unterstützt aber auch einzelne Vorhaben in
Hier handelt es sich jeweils um Regionen, denen beim Kampf gegen die Verbreitung der Agro-Gentechnik eine besondere Rolle zukommt.
Nähere Informationen zu der Situation in den jeweiligen Regionen und zu den Förderansätzen der Stiftung finden Sie unter den angegebenen Links.