Mehr Transparenz und Kontrolle – Kampagne gegen den verdeckten Anbau von Gentech-Pflanzen in Spanien (2011/12)

Amiga de la Tierra, Spanien || Kampagne gegen den verdeckten kommerziellen Anbau von Gentech-Pflanzen in Spanien (Förderzeitraum: 2011/12) ||

Seit 1998 wird in Spanien gentechnisch veränderter Mais angebaut – weitgehend ohne öffentliche Kontrolle und Transparenz. keiner weiß so recht, wer wo was anbaut. Dagegen regt sich nun Widerstand. Das von der EU eigentlich vorgeschriebene Anbauregister fehlt in Spanien nach wie vor. Ohne ein solches Anbauregister, das Auskunft gibt, wer wann welche Pflanze auf welchem Acker anbaut, können die Landwirte ihre Felder nicht vor einer Kontamination mit gentechnisch veränderten Organismen schützen; zudem ist eine wirksame Kontrolle des Anbaus durch die Behörden nicht möglich. Obwohl die neuen spanischen Landwirtschafts- und Umweltminister Ende 2010 einen Politikwechsel versprachen und die Eindämmung des bisherigen Anbaus des Gen-Mais Mon810 in Aussicht stellten, wurde bis Mitte 2011 keine der angekündigten Maßnahmen umgesetzt. Ob es ein öffentliches Anbauregister geben wird, wie es die EU-Gentechnik-Gesetzgebung zwingend vorschreibt, ist nach wie vor offen.

Aus diesem Grund plant Amiga de la Tierra, die spanische Gruppe von Friends of the Earth, mit Hilfe von gezielten Gen-Tests die Standorte möglichst vieler Felder aufzudecken und publik zu machen, um auf diese Weise die betroffenen Landwirte in der Nachbarschaft zu informieren und eine öffentliche politische Debatte in den betroffenen Regionen anzustoßen. Mit entsprechender Öffentlichkeitsarbeit sollen die Ergebnisse landesweit kommuniziert werden. Die Stiftung GEKKO fördert dieses Projekt, um in Spanien als dem bislang größten Anbaugebiet von Genpflanzen in Europa die gentechnikkritische Bewegung und Zivilgesellschaft mit ihrem legitimen Anliegen nach mehr Transparenz und Kontrolle zu unterstützen. Politisches Ziel ist es dabei letztlich, auch in Spanien ein Anbaumoratorium für MON 810 zu erreichen.

Kontakt: Blanca G. Ruibal (Amiga de la Tierra) (agricultura1@tierra.org)

von ute