Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) e.V. und Verein zur Förderung einer nachhaltigen Landwirtschaft FaNaL e.V. || Einwendung und Erstellung eines Hintergrundpapiers zur BASF-Kartffel „Fortuna“ (Förderzeitraum: 2012/13) ||
Obwohl die BASF im Januar 2012 angekündigt hatte, ihre Gentechnik-Aktivitäten auf die Hauptmärkte in Nord- und Südamerika sowie die „Zukuftsmärkte“ Asiens zu verlegen, lässt sie ihre laufenden Zulassungsanträge in Deutschland und der EU weiterlaufen.
Anfang 2013 hat die BASF neue Freisetzungsanträge für gentechnisch veränderte Kartoffeln gestellt. Die Anträge betreffen zwei Eigenschaften: Bei der GV-Stärkekartoffeln „Modena“ ist es die vermehrte Bildung der Stärkekomponente Amylopektin; bei „Fortuna“ ist es eine Phytophtera-Resistenz (Kraut- und Knollenfäule). Phytophtera ist eine Erkrankung der Pflanze, die auch im ökologischen Landbau ein großes Problem darstellt. Fortuna soll eine gegen Kraut- und Knollenfäule resistente Pommeskartoffel sein udn wäre damit die ertse GV-Kartoffel, die als Lebensmittel verwendet werden könnte.
Das geplanten Projekt besteht aus zwei Teilen. Zunächst wird bis Mitte Februar 2013 ein wissenschaftlich wie juristisch fundierter rechtlicher Einwand gegen den Freisetzungsantrag der BASF formuliert werden, an dem sich u.a. auch einige Imkerverbände beteiligen werden. In einem zweiten Schritt wird – auf der Basis von Experten-Workshops und Gesprächen mit Pflanzenzüchtern, die an züchterischen Alternativen zur Gentechnik arbeiten – ein Hintergrundpapier zu „Fortuna“ erarbeitet werden. Es soll konventionellen und ökologisch wirtschaftenden Landwirten, Verbänden, Kartoffelvermehrern sowie dem Verarbeitungsbereich Gründe liefern, warum Fortuna nicht angebaut werden sollte. Ziel ist es, die Anbauzulassung bzw. den Anbau von Fortuna zu verhindern.
Die kritische Auseinandersetzung mit dem Kartoffelprojekt „Fortuna“ begann bereits 2012 mit diversen Veranstaltungen mit Bäuerinnen und Bauern und fand seinen ersten Höhepunkt am 10. September 2012 mit einer größeren Protestkundgebung vor den Toren der BASF in Ludwigshafen. Die Aktion fand im Rahmen des europaweiten „Good Food March“ für eine bäuerliche und ökologische EU-Agrarreform statt.
Kontakt: Annemarie Volling (AbL) (gentechnikfreie-regionen@ablev.de)