European Network of Scientists for Social and Environmental Responsibility e.V. (ENSSER) || Förderung einer Konferenz und der Kooperation mit argentinischen Wissenschaftlern zur Auswirkung der Transformation der Landnutzung durch Gentechnik und Pestizide (Förderzeitraum: 2012) ||
ENSSER hat zusammen mit der Europäischen Umweltagentur und der spanischen Organisation Vivo Sano/Health Defense Organisation vom 16. bis 18. Mai 2012 in Madrid die Konferenz „Congress on Risks for Public Health & the Environment – Time for Convergence in European Technology Assessment and Risk Assessment“ durchgeführt.
Einer der thematischen Schwerpunkte der Konferenz war das argentinische Modell einer exportorientierten Landwirtschaft, die auf dem Anbau gentechnisch veränderter Sojasorten für die Futtermittelproduktion beruht und bei der das Herbizid Glyphosat und weitere Pestizide in großflächigen Monokulturen eingesetzt wird. Argentinische und europäische Wissenschaftler haben dieses Modells mit Hinblick auf Menschenrechte, Ökologie und Gesundheit diskutiert und die Auswirkungen einer unkontrollierten Industrialisierung und Globalisierung der Landnutzung aufgezeigt:
- Die Monotonisierung der Landwirtschaft führt zur Verknappung einheimischer Nahrungsmittel und zur verstärkten Abhängigkeit von importierten Gütern.
- Die massive Kostenreduktion durch die Einführung einer hochtechnisierten Anbaupraxis hat die Erschließung bislang nicht genutzter Flächen in der Agrarlandschaft und den Umbruch natürlicher Ökosysteme verursacht.
- Damit geht die Vertreibung von landlosen Bauern einher, die auf diesem zuvor „wertlosen“ Land gesiedelt haben,
- sowie eine Zerstörung biodiversitätsreicher Gras- und Strauch-Ökosysteme.
ENSSER hat sich bewusst für Madrid als Veranstaltungsort dieser Konferenz entschieden, weil Spanien das einzige Land der EU ist, in dem auf ernstzunehmenden Flächenanteilen gentechnisch veränderter Mais angebaut wird. Derzeit produziert dieser Mais lediglich Bt-Gifte gegen bestimmte Insektenlarven, die Zulassungsverfahren herbizidresistenter Sorten in der EU laufen aber bereits.
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Kontakt: Dr. Hartmut Meier (hmeyer@ensser.org)