Kampagne gegen die EU-Zulassung von herbizidresistenten Reis der Firma BAYER (2012/13)

Coordination gegen Bayer-Gefahren || Kampagne gegen BAYER, um die beantragte EU-Zulassung des herbizidresistenten Reis der Sorte Liberty Link 62 zu verhindern und die Öffentlichkeit über die Gefahren dieses gentechnisch veränderten Reis zu informieren (Förderzeitraum: 2012/13) ||

Die Firma BAYER CropScience hat im Jahr 2004 eine EU-Importgenehmigung für Reis der Sorte LibertyLink 62 beantragt. LL62 ist resistent gegen das von Bayer produzierte Herbizid Glufosinat.

Bislang ist LL-Reis nirgendwo in der Welt zum Anbau zugelassen. Die angestrebte EU-Zulassung und der europäische Exportmarkt sollen für Bayer in asiatischen und südamerikanischen Ländern als „Türöffner“ für dort beantragte Anbaugenehmigungen dienen.

Reis ist für 2,5 Milliarden Menschen das Hauptnahrungsmittel. Allein 50 Millionen Menschen leben vom Reisanbau. Eine Einführung von GenReis hätte dramatische Konsequenzen: Millionen Bauern, die ihr Saatgut bislang selbst produzieren, würden durch die Einführung von patentiertem Saatgut in die Abhängigkeit multinationaler Konzernen geraten. Auch die ökologischen Risiken sind immens: Einheimische Reissorten würden verdrängt, was zu erhöhtem Schädlingsaufkommen, verstärktem Einsatz von Pestiziden und einer Verringerung der Artenvielfalt führt.

Im Fall eines großflächigen Anbaus von LL-Reis wäre zudem eine Kontamination traditioneller Sorten unausweichlich. Wie berechtigt die Bedenken sind, zeigt die Verunreinigung der amerikanischen Reis-Ernte mit der herbizidresistenten Sorte LL601. Diese war im Jahr 2006 weltweit in den Handel gelangt, obwohl hierfür keine Zulassung vorlag. Der Schaden für die Landwirte betrug über einer Milliarde US-Dollar. Bayer musste eine Entschädigung in Höhe von 750 Millionen US-Dollar leisten.

Trotzdem hat die Firma den Antrag aufrechterhalten – dies hat der Vorstandsvorsitzende in der Hauptversammlung im April 2012 auf Nachfrage der Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) hin noch einmal bekräftigt. Schon in den Vorjahren hat die Gruppe CBG in der Versammlung zum Thema gesprochen – vor Vorstand, Aufsichtsrat und Tausenden von Aktionären. Dies führte zu großer Resonanz.

Mit dem Projekt soll die Öffentlichkeit auf diese Entscheidung von großer Tragweite hingewiesen und Druck auf nationale und europäische Entscheidungsträger ausgeübt werden. Acht Jahre nach Beginn des Verfahrens muss der Antrag auf Importzulassung für LL-Reis endlich abgelehnt werden. Deutschland als größtes EU-Land und Heimat des Antragstellers hat hierbei eine zentrale Rolle inne. Da EU-Ministerrat und EU-Kommission über den Antrag entscheiden, soll die Kampagne international fortgeführt werden.

www.CBGnetwork.org

Kontakt: Philipp Mimkes (info@CBGnetwork.org)

von susann